Überlebende Brünner danken Maria Loley für ihren Einsatz 1945
Sie betreute vom Brünner Todesmarsch in Poysdorf durchkommende Brünner
Maria Loley, Sozialarbeiterin und Flüchtlingshelferin, geboren am 22.11.1924 in Poysdorf, Niederösterreich, gestorben am Donnerstag den 04.02.2016 in Laa an der Thaya.
Am Freitag den 12.02.2016 fand in der Pfarrkirche Poysdorf ein Requiem statt, dem Kardinal Christoph Schönborn vorstand. “Christus war die Mitte ihres Lebens, ihm ist sie konsequent nachgefolgt“, sagte Kardinal Schönborn über Loleys Ableben.
Landesrat Karl Wilfing, der sie immer als „Mutter Teresa des Weinviertels“ bezeichnete, bleibe ihr als “bedingungsloser Einsatz für alle Mitmenschen“ in Erinnerung.
Weiter´s führte Wilfing aus, dass Maria Loley 1945 damals als 21 Jährige, in ihrer Heimatstadt Poysdorf bei der Betreuung der Überlebenden, Heimatvertriebenen des „Brünner Todesmarsches“ sich mit Ruhr, Typhus und Tuberkulose infizierte und schwer erkrankte. Ihre Hilfe war stets grenzenlos.
Der > Brünner Todesmarsch ( Dokumentarfilm) begann am 30.05.1945. Im Frühjahr 1945 kam es an vielen Orten des Sudetenlandes zu pogromartigen Exzessen gegen Deutsche, die 240.000 Opfer insgesamt das Leben gekostet haben. Aber das, was in die Geschichte als „Brünner Todesmarsch“ eingegangen ist, war in seiner Art ein einmaliges, schreckliches Ereignis.
Fast alle nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in der mährischen Hauptstadt Brünn verbliebenen Deutschen wurden in einer Nacht aus ihren Wohnungen geholt und am nächsten Tag zur 54 km entfernten österreichischen Grenze getrieben!
Diese Aktion wurde verwirklicht durch inhumane Anordnungen, extreme Gewaltanwendung und Brutalität. Sie war ein schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ihren Rechten. Raub, Körperverletzung, Quälerei und Mord waren Delikte an Einzelpersonen, die bis heute keinen Richter fanden.
Im Vorjahr, 70 Jahre Gedenken an den „Brünner Todesmarsch“ machte es der > Brünner Oberbürgermeister Petr Vokrál und die Stadtverwaltung Brünn möglich, dass sich die tschechische und sudetendeutsche Volksgruppe näher kamen.
Mit einem der Wahrheit verpflichteten > Einladungsbrief an vertriebene Sudetendeutsche am 31.03.2015 und dem mehrheitlichen Beschluss einer „Deklaration zur Versöhnung und einer gemeinsamen Zukunft“ des Brünner Stadtrates war es am 30.05.2015 soweit.
Brünn bedauerte die schrecklichen Ereignisse von 1945, (5200 deutsche Heimatvertriebene überlebten den „Brünner Todesmarsch“ nicht) und antwortete mit einem Lebensmarsch, woran über 500 Personen teilnahmen und in verkehrter Richtung 30 km von Pohrlitz / Pohorelice nach Brünn zu einem gemeinsamen Gedenken an die 1945 über 30.000 Deutschen, welche aus Brünn nach Österreich getrieben wurden.
Die „BRUNA – Wien“, Österreichischer Verein der Landsleute aus Brünn und Umgebung und dessen Vorstand, möchte sich im Namen aller Mitglieder und Landsleute für die grenzenlose Hilfsbereitschaft und Betreuung von Maria Loley in Poysdorf von 1945 der überlebenden Brünner Deutschen, bedanken. Möge die „Mutter Teresa des Weinviertels“ Ruhe und Frieden finden.
Ulrike Tumberger, Obfrau der BRUNA