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Das Schweigen brechen –

70 Jahre nach der Vertreibung der Sudetendeutschen.

Ö1 –Sendung „Von Tag zu Tag“  Dienstag, 26. Mai 2015, 14:05 Uhr

Gast: Niklas Perzi, Historiker am Zentrum für Migrationsforschung und am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Moderation: Andreas Obrecht.                                                                  

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Am 30. Mai 1945 und in den Tagen darauf kam es zum "Brünner Todesmarsch". Aufgrund ihrer Sprache und des Vorwurfs der Kollektivschuld wurden 20.000 Deutsche vertrieben, ein Zehntel von ihnen fand dabei den Tod. Vor einigen Tagen hat die Stadtgemeinde Brünn in einer "Erklärung der Versöhnung und der Zukunft" die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung bedauert und dem Wunsch Ausdruck verliehen, das ehemaliges Unrecht verziehen werden kann. Zudem unterstützt die Stadt Brünn einen Gedenkmarsch, der am 30. Mai stattfinden wird.


Dieser wichtige Schritt zur Annäherung erinnert an das letzte Kapitel des Zusammenlebens zwischen Tschechen und Deutschen in Böhmischen Ländern. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur wurden mehr als 3 Millionen Menschen gewaltsam in die Flucht geschlagen; 360.000 von ihnen kamen zwischen 1945 und 1946 nach Österreich, rund 114.000 blieben. Der Historiker Niklas Perzi beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesem dunklen Kapitel der Vergangenheit, die weit in eine Gegenwart hineinreicht, in der ethnische Vertreibungen in anderen Weltgegenden nach wie vor an der Tagesordnung stehen.


Niklas Perzi ist zu Gast bei Andreas Obrecht.


Auch deutsche Zwangsarbeiter entschädigen

Erlittenes Unrecht ausgleichen

Zum Beschluss der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD, sowjetische Kriegsgefangene der NS-Zeit zu entschädigen, erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:

Die durch CDU/CSU und SPD vereinbarte Entschädigung sowjetischer Kriegsgefangener der NS-Zeit ist ein wichtiges Zeichen in Richtung dieser doppelt bestraften Menschen und ein gerechter Akt der Rehabilitierung. Sie wird dazu beitragen, dieses Schicksal aus dem „Erinnerungsschatten“ zu holen, wie Bundespräsident Gauck es treffend formuliert hat.

 Ein solcher „Erinnerungsschatten“ liegt auch über dem Schicksal der vielen Deutschen, die während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg Opfer von Gewalt und Willkür sowie Zwangs- und Sklavenarbeit wurden. Es waren überwiegend Zivilpersonen, die allein wegen ihrer deutschen Staats- oder Volkszugehörigkeit als „lebende Reparationen“ deutsche Kriegsschuld abarbeiten mussten und dabei bis heute nachwirkende Traumata erlitten.

 Diese Schicksale, die weit über das allgemeine Kriegsfolgenschicksal hinausgehen, sind Teil vieler deutscher Familiengeschichten. Die Betroffenen bedürfen endlich deutlicher Gesten der Anerkennung und Würdigung durch Deutschland, für das sie stellvertretend in Haftung genommen wurden.

 Der BdV fordert die Errichtung eines Entschädigungsfonds für deutsche Zwangsarbeiter. Es ist an der Zeit, dass auch diese Opfergruppe, von der nur noch wenige Vertreter leben, aus einem solchen Entschädigungsfonds eine gerechte Entschädigung erfährt.

Daran könnten sich auch die Staaten beteiligen, die Zwangsarbeit angeordnet haben, und Unter-nehmen, die aus dieser Zwangsarbeit Nutzen gezogen haben.

BdV - Bund der Vertriebenen, Presse-und Öffentlichkeitsarbeit                             Pressekontakt: Marc-Pawel Halatsch

Pressestelle Berlin, Haus der Bundespressekonferenz                                           Schiffbauerdamm 40, Raum 4204

10117 Berlin,Tel.: +49 (0) 30 8574 1219/1415

 

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