Deklaration der Versöhnung und der gemeinsamen Zukunft
Oberbgm. Richard Arnold empfängt Primator der Stadt Brünn, Petr Vokřál / Eintrag ins Goldene Buch
Am gestrigen Donnerstag empfing Oberbürgermeister Richard Arnold den Primator der Stadt Brünn, Petr Vokřál im Rathaus. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch besuchte die Delegation die Stationen in Schwäbisch Gmünd, die an die -Verbindung nach Brünn erinnern.
Gemeinsamer Wunsch ist, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen
Der Schwäbisch Gmünder Gemeinderat hat am 30.7.1953 beschlossen, die Patenschaft der Stadt Brünn zu übernehmen und dem Heimatverband der Brünner in der Bundesrepublik Deutschland; BRUNA e.V. beizutreten. Aufgrund dieser Verbindung empfing Oberbürgermeister Richard Arnold gestern den Oberbürgermeister der Stadt Brünn Petr Vokřál. „Unsere Stadt ist eng mit, Brünn verbunden - genauer gesagt: mit den Brünnern, die Erde Mai 1945 aus ihrer Heimatstadt vertrieben wurden" so OB Richard Arnold. Gemeinsamer Wunsch sei, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen und wir unbelastet an einer friedlichen Zukunft arbeiten können.
Im Vorfeld des 70. Jahrestages der Vertreibung der deutschen Bevölkerung hat die Stadt Brünn unter der Federführung von Petr Vokřál eine „Deklaration der Versöhnung und der gemeinsamen Zukunft“ verabschiedet. In der Erklärung entschuldigt sich die Stadt für die gewaltsame Vertreibung der deutschen Bürger aus Brünn vor 70 Jahren, dem sogenannten Brünner Todesmarsch. Der Primator der Stadt Brünn möchte mit der Deklaration zeigen, dass die Historie nicht vergessen ist und gemeinsam in die Zukunft geschaut werden soll.
Freude, dass das Tor zu einer Versöhnung endlich geöffnet wurde
Auch der Bundesvorsitzende der BRUNA. Dr. Rudolf Landrock, sieht in Schwäbisch Gmünd stets einen treuen Freund und Förderer und freut sich, dass das Tor zu einer Versöhnung endlich geöffnet wurde. Weitere Teilnehmer an den Festlichkeiten waren Vertreter der Stadt Brünn und der BRUNA, der Deutsche Kulturverein Region Brünn,. Vertreter der Ackermann-Gemeinde Rottenburg-Stuttgart, Vertreter des AK Erinnerungskultur, Vertreter des Gemeinderates und des Jugendgemeinderates und viele mehr.
RemsZeitung 16.10.2015
Die Gmünder Tagespost berichtete auch darüber und schloss zum Schluß:
„Dr. Kurt Scholze von der Arbeitsgemeinschaft Osten sieht einen Kurswechsel bei der Stadt Gmünd. Die Landsmannschaften der Vertriebenen hätten immer weniger Mitglieder. Und nun habe sich die Stadtverwaltung offenbar entschlossen, die Aufgabe der Erinnerungskultur und des Dialogs mit dem Osten wahrzunehmen. Er sieht darin ein großes Potenzial für die Stadt, die so zum Schnittpunkt von Osten und Westen werden könne. Er und andere Vertriebenen-Vertreter böten derzeit in Schulen im Gmünder Raum Zeitzeugen-Gespräche an, in der sie über die Vertreibung berichten, um so die Jugend für die Verständigung zu gewinnen.“