Trauer um Franz Neubauer
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München. Der langjährige Bayerische Staatsminister Franz Neubauer, ehemals Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft, ist am Abend des 2. Dezember im 86. Lebensjahr verstorben.
Der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, der wie Neubauer beide Führungsämter in Personalunion ausübt, würdigte seinen Vorgänger als „Sudetendeutschen Fels in der Brandung einer stürmischen Wendezeit.“
Der heimatbewusste Egerländer Neubauer habe schon als Staatssekretär und Minister unter Strauß energisch die Anliegen der Heimatvertriebenen vertreten, zielstrebig auf die Wiedervereinigung Deutschlands und Europas hingearbeitet und nach dem Fall des Eisernen Vorhanges Brücken zum tschechischen Volk geschlagen. Dabei habe er erleben müssen, bei nationalen Betonköpfen auf beiden Seiten anzuecken.
Trotz mancher Enttäuschungen sei er unbeirrt seinen Weg weitergegangen, was heute wesentlich zum derzeit sehr erfolgreichen Annäherungsprozess zwischen Tschechen und Sudetendeutschen sowie der Tschechischen Republik und Bayern beitrage. Posselt: „Neubauer war ein Pionier mit festen Prinzipien und als solcher immer wieder im Widerstreit mit dem
Zeitgeist. Seine starke Persönlichkeit wird uns fehlen, aber auch durch ihre Vorbildwirkung immer wieder die Richtung weisen.“