Gespeichert von Nechvatal am Di., 03.06.2014 - 12:12

Wien/Bozen, am 3. Juni 2014

Südtirol: Schiedsrichter verbietet Fußballern deutsche Sprache

Utl.: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bereitet sich  in Südtirol auf die WM in Brasilien vor.

Die Autonomie in Südtirol ist wieder einmal mit Füßen getreten worden. Laut lokalen Medien gab es am 9. Mai in Vierschach einen unglaublichen Vorfall: Die Spieler vom ASV Uttenheim wären nach Angaben des Sektionsleiters massiv benachteiligt worden, weil sie deutsch und nicht italienisch sprachen. So habe der italienische Schiedsrichter beispielsweise ganz offen damit gedroht, den Fußballern die rote Karte zu zeigen, sollten sie mit ihm nicht italienisch sprechen.

Nicht nur das: Den Trainern ist es sogar untersagt worden, sich mit ihrer eigenen Mannschaft während des Spiels auf Deutsch zu unterhalten. „Es kann und darf nicht sein, daß unsere Fußballspieler wegen ihrer deutschen Muttersprache benachteiligt oder gar unter Druck gesetzt werden“, betont Elmar Thaler, der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, der in diesen Vorfällen einen neuerlichen massiven Angriff auf die Minderheitenrechte sieht. „Der Gebrauch der Muttersprache ist eines der grundlegenden Rechte des Minderheitenschutzes und bereits im Pariser Vertrag von 1946 festgelegt“, so Thaler, der die Politiker auffordert, „endlich dafür Sorge zu tragen, daß solche Vorkommnisse abgestellt werden.“

Südtiroler Athleten mit Situation unzufrieden

Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Umfrage des Südtiroler Schützenbundes unter den 46 Südtiroler Olympiateilnehmern von Sotschi 2014. „Zum einen kommt klar zum Ausdruck, daß die Südtiroler Athleten mit der derzeitigen Situation unzufrieden sind. Zum anderen wird erkenntlich, daß sie unter enormem Druck stehen und sogar Konsequenzen ihrer Vorgesetzten fürchten“, informiert der Südtiroler Schützenbund. Fast alle Teilnehmer der Umfrage wünschten sich ein Arbeitsverhältnis beim Land anstatt beim Staat. Dramatisch: Alle Sportler würden negative Konsequenzen ihrer Vorgesetzten fürchten, sollten sie es wagen, nach einem erfolgreichen Bewerb die Südtiroler Fahne in die Hand zu nehmen. Zudem seien alle Sportler der Meinung, daß ihre Möglichkeiten und Gewinnchancen in einem anderen Nationalteam größer seien.

 

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