Sudetendeutsche bauen
Goldene Straße der Versöhnung
Der Sudetendeutsche Tag an diesem Pfingstwochenende in Nürnberg zeichnet sich nach Ansicht des Sprechers, also des obersten politischen Repräsentanten der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, durch drei Besonderheiten aus:
Zum ersten Mal entsendet die Tschechische Regierung mit Kulturminister Daniel Herman einen offiziellen Vertreter, der bei der Hauptkundgebung am Pfingstsonntag Vormittag in der Frankenhalle gemeinsam mit Ministerpräsident Horst Seehofer und Posselt das Wort ergreifen wird.
Dies sei ein "sensationeller Durchbruch" in den deutsch-tschechischen, bayerisch-tschechischen und sudetendeutsch-tschechischen Beziehungen sowie ein "beeindruckendes Zeichen des Mutes" der pro-europäisch orientierten Prager Regierung.
Ein weiterer Höhepunkt wird die Verleihung des nach Kaiser Karl IV. benannten Europäischen Karlspreises der Sudetendeutschen am 700. Geburtstag dieses mittelalterlichen europäischen Herrschers, an einen engagierten und kritischen Europäer von heute sein, nämlich an den regierenden Fürsten Hans Adam II. von und zu Liechtenstein.
Dieser sei wie seine Vorfahren als Herzog von Troppau und Jägerndorf tief in der sudetendeutschen Geschichte verwurzelt, habe als erfolgreicher Manager sein Land grundlegend reformiert und zukunftsfähig gemacht sowie als europapolitischer Denker ungewöhnliche Ideen über den Staat im 21. Jahrhundert entwickelt.
Die zentrale Botschaft des Pfingsttreffens sei aber, daß sich die Sudetendeutschen - bis zur Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg eines der beiden Völker der Böhmischen Länder und heute der Vierte Stamm Bayerns - in der Tradition Karls IV. als Bindeglied zwischen dem Freistaat und der Tschechischen Republik verstünden.
In diesem Sinne würden die Landesausstellung in Prag und das Nürnberger Pfingsttreffen der Sudetendeutschen Landsmannschaft durch ihre Parallelität zu einem einzigen glanzvollen Ereignis, weil Ministerpräsident Seehofer sowie die Repräsentanten der Tschechen und der Sudetendeutschen auf der einstigen Goldenen Straße hin- und herpendeln werden, um beide Veranstaltungen miteinander zu verknüpfen.
Posselt bekräftigte die Entschlossenheit der Sudetendeutschen, trotz der immer noch schmerzenden Wunden der Vergangenheit eine "Goldene Straße der Versöhnung und des guten Willens über den ehemaligen Eisernen Vorhang hinweg zu bauen." In diesem Sinne unterstütze die Landsmannschaft auch die "vorbildliche Zusammenarbeit der Metropolregion Nürnberg mit ihren tschechischen Partnern.
Hildegard Schuster, Sudetendeutsche Landsmannschaft Bundesverband e.V., Presse / Öffentlichkeitsarbeit / Heimatpolitik Tel.: 089 / 48 00 03 54, Mobil: 0171 / 20 49 747 www.sudeten.de