Karlspreisträger Milan Horaček sucht Zeitzeugen für Heidebrünnl am Altvater
Vielen Sudetendeutschen ist das Heidebrünnl am Altvater ein Begriff. Die Kapelle war der älteste Wallfahrtsort im Altvatergebiet und auf 1333 Metern Meereshöhe das höchstgelegene Gotteshaus in Sudetenschlesien. Der schlesische Schriftsteller Paul Keller (1837-1932) hat es in seinem „Bergkrach“ verewigt. Die Wallfahrtsgeschichte beginnt mit einer Heilung im Jahre 1300.
Als Kaiser Josef II. viele Wallfahrten verbot, stellten bald beherzte Männer die Kapelle wieder her und errichteten später von 1844-1850 eine neue steinerne Kapelle für das Gnadenbild. Sie wurde 1827 durch einen neuen Kirchenbau ersetzt, den Architekt Seidl aus Wien schuf und den der Bischof und Hochmeister des Deutschen Ordens Norbert Klein 1927 einweihte. An Christi Himmelfahrt 1946 schlug ein Blitz ein und das Heidebrünnl brannte nieder. In Deutschland ist es in zwei Gedenkbauten von Sudetendeutschen nachgebaut worden.
Im Rahmen der Restitution des Kirchengutes soll auch das Gelände des Heidebrünnls der Kirche zurückgegeben werden, was bisher nicht geschah, denn einen Teil des Areals erhielt 1956 die Forstverwaltung. Gläubige in Tschechien, die das Heidebrünnl wiederherstellen wollen, suchen nun Zeitzeugen, die bis 1946 den Wallfahrtsort kannten und bezeugen können, wie groß das Gebiet um die Kapelle war, das der Kirche gehörte. Sie haben sich auch an Milan Horaček gewandt, der im Europaparlament war und 2014 den Sudetendeutschen Karlspreis erhielt. Er ruft unsere Landsleute als Zeugen für das Heidebrünnl um Angaben und Berichte auf. Professor Rudolf Grulich unterstützt das Anliegen von Landsmann Horaček und sammelt die Berichte unter folgender Adresse:
Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien, Zum Sportfeld 14, D-63667 Geiß-Nidda, Kontakt: r.grulich@grude.de