VLÖ: Leitende Verantwortliche der serbischen Restitutionsagentur im „Haus der Heimat“
Arbeitsessen mit Dir. Strahinja Sekulic und Dir. Branko Lakic über wichtige Themen im Zusammenhang mit der serbischen Restitutionsgesetzgebung. Naturalrestitution wird nach Rechtskraft des Bescheides sofort gewährt.
Zwei hochrangige Vertreter der serbischen Restitutionsagentur, Direktor Dr. Strahinja Sekulic und Direktor Branko Lakic, waren kürzlich im „Haus der Heimat“ Wien zu Gast, um mit dem VLÖ-Präsidenten und Vorsitzenden der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft in Österreich (DAG), Dipl.-Ing. Rudolf Reimann, und VLÖ-Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller wichtige Themenbereiche im Zusammenhang mit der serbischen Restitutionsgesetzgebung zu besprechen.
Begleitet wurden Sekulic und Lakic von der Ersten Botschaftsrätin der Konsularabteilung der Botschaft der Republik Serbien in Wien, Itana Pavicevic. Weiters nahmen auch Gesandter Mag. Wolfgang Strohmayer und Gesandter Dr. Georg Woutsas vom BMEIA an diesem Treffen teil.
Zurückkommend auf sein Versprechen, aktuelle und informative Inhalte auch persönlich in Wien zu kommunizieren und über den Stand von laufenden Restitutionsverfahren im Allgemeinen zu berichten, gab Sekulic bekannt, dass knapp 1.400 Donauschwaben um Restitution angesucht haben - davon etwa gleich viele Anträge sowohl aus Deutschland als auch aus Österreich.
„Bereits 10 Verfahren sind rechtskräftig abgeschlossen und so werden einem Antragsteller aus Oberösterreich beispielsweise 40 ha Ackerland zurückerstattet“, berichten Reimann und Kapeller. Die Restitutionsagentur verfolge zudem überhaupt den Weg, dass Substitution bei Grund und Boden ins Gesetz einfließen solle - eine Gesetzesänderung werde es dazu auch in naher Zukunft geben, ergänzen die beiden basierend auf den Aussagen von Dir. Sekulic.
„Eine Naturalrestitution wird nach Rechtskraft des Bescheides der Agentur sofort gewährt, eine finanzielle Erstattung hingegen ab dem Jahr 2018“, führen Reimann und Kapeller weiter an, denn Serbien sei bemüht, möglichst viele Ansprüche in Naturalrestitution zu verwirklichen.
„Direktor Sekulic und Direktor Lakic bieten zudem an, dass man bei Fragen und mit Blick auf noch offene Verfahren direkt mit ihnen in Kontakt treten solle. Sie unterstrichen im Gespräch, dass diese 1.400 Anträge schnellstmöglich und zur Zufriedenheit der Antragsberechtigten erledigt werden sollen und verwiesen zudem auf eine positive Grundstimmung in Serbien zum Ausgleich dieser historisch determinierten Ungerechtigkeiten“, ergänzt VLÖ-Präsident Reimann. Das „Haus der Heimat“ werde diesen persönlichen Kontakt noch verstärken und das amikale Angebot der Direktoren für die VLÖ-Mitglieder natürlich auch nutzen, betont VLÖ-Generalsekretär Norbert Kapeller darüber hinaus.
Im Besonderen weisen Reimann und Kapeller darauf hin, dass Serbien im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedsstaaten vergleichsweise offen, gut nachbarschaftlich und in höchster Verantwortung der eigenen Geschichte gegenüber die Entschädigung „seiner“ Donauschwaben vorantreibt. „Sowohl das Gesetz als auch die Durchführung und Abwicklung seitens der Restitutionsagentur sind vorbildhaft für die europäische Staatengemeinschaft. Insbesondere der Nachbar Kroatien kann und sollte sich ein Beispiel daran nehmen, da ja dort dieselben Rahmenbedingungen als Nachfolgestaat Jugoslawiens gegeben sind“, resümieren Reimann und Kapeller ihr Arbeitsessen mit den serbischen Gesprächspartnern äußerst positiv.