Sabine Bode
Die vergessene Generation
Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen
17. Auflage 2014, 304 Seiten, broschiert, Einband: gebundenLadenpreis: (A) € 20,50; (D) € 19,95; CHF 27,90; ISBN: 978-3-608-94797-4
J.G.Cotta´sche Buchhandlung Nachfolger, GmbH, Rotebühlstr. 77, D-70178 Stuttgart
e-mail: info@klett-cotta.de
Die Menschen der Generation der Kriegskinder berichten erstmals über ihre Erlebnisse während des Krieges
Noch nie hat es in Deutschland eine Generation gegeben, der es so gut ging wie den heute 60- bis 75jährigen. Doch man weiß wenig über sie, man redet nicht über sie - eine unauffällige Generation. Jetzt beginnen sie zu reden, nach langen Jahren des Schweigens.
Die Kriegskindergeneration ist im Ruhestand, die eigenen Kinder sind längst aus dem Haus. Bei vielen kommen jetzt die Erinnerungen allmählich hervor und mit ihnen auch Ängste, manchmal sogar die unverarbeiteten Kriegserlebnisse. Sie wollen nun über sich selbst nachdenken und sprechen.
Der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter spricht von einer »verschwiegenen, unentdeckten Welt«. Mit den Holocaust-Opfern habe man sich eingehend beschäftigt, mit der Kriegs-kindergeneration nie.
Ihnen wurde gesagt: »Sei froh, daß du überhaupt überlebt hast. Vergiß alles und schau lieber nach vorne!« Sie haben den Bombenkrieg miterlebt oder die Vertreibung, ihre Väter waren im Feld, in Gefangenschaft oder sind gefallen. Diese Erinnerungen haben sie bislang in sich verschlossen gehalten, sie trösteten sich mit der Einstellung: »Andere haben es noch viel schlimmer gehabt als wir.«
So wurde eine ganze Generation geprägt: Man funktionierte, baute auf, fragte wenig, jammerte nie, wollte vom Krieg nichts hören - und man konnte kein Brot wegwerfen.
Was viele bislang nur ahnten, wird nun zunehmend offen ausgesprochen: Die Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in vielen Familien Spuren, bis in die zweite und dritte Generation hinein. – Ein Buch nicht nur für die ehemaligen Kriegskinder, in etwa die Jahrgänge von 1930 bis 1945, sondern ein Buch, das den Jüngeren helfen wird, ihre Eltern und Großeltern besser zu verstehen.
Mit einem Nachwort von Luise Reddemann in den sich die Traumatherapeutin mit den kollektiven Traumatisierungen der Kriegskinder, die der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit mit Hunger, Kälte und Vertreibung mit sich brachte, beschäftigt, ohne Tabu darüber nachzudenken.
Sabine Bode
Sabine Bode lebt als freie Journalistin in Köln, schreibt Sachbücher und arbeitet für die Kulturredaktionen des Hörfunks von WDR und NDR.