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Marie Mzyková

Eduard Veith

Träume von Glück/Sny o štěstí

Den Neutitscheiner Maler Eduard Veith neu entdecken

Nový Jičin 2013, zweisprachig deutsch/tschechisch, ISBN 978-80-260-4828-2, Hardcover, zahlreiche hochwertige Farbkunstdrucke, Format 24x30cm, 208 Seiten,    

Preis: 25,-- Euro + Porto, bei office@sudeten.at anfordern

Zur Zeit seines Lebens (1858-1925) war Eduard Veith in seiner Vaterstadt bekannt und beliebt. Doch Kriegs- und Nachkriegszeit mir ihren Schrecken und Düsternis boten keinen Anreiz sich mit dem Botschafter des Schönen zu befassen.

Es dauerte noch 6 Jahre und das Ziel der 700Jahrfeier der Stadt vor Augen, um das Werk Eduard Veith mit dem von der Kunsthistorikerin Marie Mžyková gestalteten Buch wieder vor unseren Augen auferstehen zu lassen. Doch nun ist es da und Dank des "Klubs der Freunde Neutitschein" um Altbürgermeister Pavel Wessely können wir uns in die Zeit zurückversetzen als man unter Kunst vor allen die "schöne Kunst" verstand.

Wer war Eduar Veith? Geboren 1858 in der Feldgasse 10 (heute Úprkova) begann er schon als Kind, Bilder, die seine Phantasie beflügelten, zu Papier zu bringen, eine Kunstfertigkeit, von der schon seine Schulfreunde profitierten. Unterstützt wurde sein Talent von seinem Vater, der als Maler einen guten Ruf als Dekorateur von Wohnungen, Sälen und Kirchen hatte. Als 14jähriger kam er zu Prof. Laufberger an die in Wien neu gegründete Kunstgewerbeschule, wo er schon nach einem Jahr ein Stipendium als Lebensunterhalt bekam. Mit 19 Jahren erhielt er von seinem Lehrer den Auftrag, in Paris für die neuen Gebäude der Weltausstellung Sgraffitos auszuführen, was er mit Bravour erledigte. Seinen ersten Auftrag als selbständiger Künstler erhielt er von einem Triestiner Großkaufmann als er mit einem Stipendium der Neutitscheiner Firma Hückel studienhalber in Venedig weilte.

Es folgten Jahre, in denen er von Aufträgen illustrierter Zeitungen und als Dekorationsmaler für Theater, Kirchen und Paläste lebte. Während einer Reise mit seinem Freund, dem Fabrikanten Carl Hückel nach Paris, Nizza und Monte Carlo erhielt er die Nachricht von seinem ersten großen Erfolg, der ihn jetzt auch öffentlich bekannt machte: den ersten Preis für seine Skizzen zur Ausmalung und Dekoration des Neuen Deutschen Theaters in Prag. Seine Werkstatt hatte er längst in Wien eingerichtet. Nun folgten Jahre mit zahlreichen Aufträgen und erfolgreiche Ausstellungen in ganz Europa in den Gesellschaftskreisen, die gewohnt waren, für gute Kunstwerke gut zu zahlen.

Mit großem Fleiß entwickelte Veith seinen Umgang mit Farben, Formen und Stilen weiter. Nach großformatigen Wandgemälden kamen auch kleinere Formate mit Alltagsszenen, Landschaften oder Portraits hinzu. In Neutitschein schmückte er die neuen Hückel-Villen mit seinen Bildern, hielt Grete Hückel und die Hückel-Kinder in wunderschönen Gemälden fest oder portraitierte den Grafen Vetter von der Lilie. In der Wiener Künstlergenossenschaft war er längst anerkannt. Preise, Ehren-Medaillen, Auszeichnungen häuften sich. Im Grunde seines Herzens blieb er aber ein bescheidener Neutitscheiner, der sich selbst an seinem Todestag noch zur Heimat hingezogen fühlte.

Wolfgang Bruder

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