Vergessener Völkermord in Europa
Am Donnerstag, 24.3.2016 begründete das Ö1 Morgenjournal die bevorstehende Verurteilung des serbischen Massenmörders Radovan Karadžić in Den Haag mit dem „schlimmsten Völkermord seit Ende des 2. Weltkrieges in Europa“. Das stimmt so nicht.
Massenvertreibung und Völkermorde begannen nach dem Ende des 2. Weltkrieges in bis dahin ungeahnter Form: beispiels- weise begann der Völkermord in der Tschechoslowakei (Prof. Dr. Ermacora) gleich nach Kriegsende durch den tschechischen Mob. Am 30. Mai 1945 erfolgte dann der Todesmarsch von über 27.000 deutschen Altösterreichern aus Brünn Richtung Wien und forderte mehr als 5.000 Tote.
Im Massaker von Aussig / Elbe am 31.5.1945 wurden ca. 3.000 deutsche Altösterreicher umgebracht. Insgesamt forderte der Völkermord in der Tschechoslowakei durch die Beseitigung und Beraubung von ca. 3 Millionen deutschen Altösterreichern mehr als 240.000 Todesopfer.
Da diese Verbrechen in der Tschechoslowakei nach dem 2. Weltkrieg so ungeheuerlich sind, werden sie offenbar von manchen Gutmenschen unter den Teppich gekehrt, in der Hoffnung, die Erinnerung an sie würde von selbst verschwinden.
Es ist längst an der Zeit, nicht nur den Völkermörder Karadžić zu verurteilen, sondern endlich auch die Verantwortung jener anzusehen, die den Völkermord an den deutschen Altösterreichern in der Tschechoslowakei nach dem 2. Weltkrieg begangen haben.
„Wird vom ORF wegen einer „schönen Schlagzeile“ der Völkermord nach dem 2. Weltkrieg an den deutschen Altösterreichern vergessen oder gar gezielt ver- drängt?“ fragt sich der Bundesobmann der Sudeten-deutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ), Gerhard Zeihsel.